Minden vicces -Alles lustig, Detlev Schönauer hatte nicht zu viel versprochen. Bei seiner Vorstellung am Sonntag in Somogyvár hat er ein wahres Feuerwerk humoristischer Betrachtung gezündet und für einen kurzweiligen Nachmittag gesorgt.
Bei vollem Haus berichtete er selbstironisch, pointiert und in schönstem rheinhessischen Platt von Begebenheiten und sprachlichen Missverständnissen in seiner Wahlheimat Ungarn. Selbst ein fleißiger Sprachschüler, zeigte er beispielsweise auf, dass Ungarisch eine bestechende Logik hat und dank der vielen Suffixe ein äußert konzentrierte Sprache ist, welche in die Lage versetzt, langatmige deutsche Erklärungen in wenigen Absätzen zusammenzufassen. Diesen Hinweis sprach er liebevoll verschmitzt in Richtung seiner bezaubernden Frau Marion, der er bei dieser Gelegenheit nochmal Mut machte, Ungarisch zu lernen.
Wohltuende Unterschiede
Auch ließ er es sich nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass Politiker in Ungarn über verschiedene Befähigungen verfügen müssen, um in ein Ministeramt gewählt werden zu dürfen. Dazu zählt eine abgeschlossene Berufsausbildung, anschließende Berufserfahrung und das Sprechen mindestens einer Fremdsprache. Präsidentin Katalin Novák zum Beispiel spricht außer ihrer Muttersprache vier weitere Sprachen fließend. Der Vergleich zur deutschen Außenministerin Annalena Baerbock verursacht hierbei geradezu körperliche Schmerzen, ist es doch häufig schon schwer, ihr auf Deutsch zu folgen.
Mit Abstand betrachtet zeigt sich das ganze Ausmaß der gesellschaftspolitischen Fehlentwicklungen in der alten Heimat noch viel deutlicher, so Detlev Schönauer: Ob Gendern, Trans- oder Woke-Bewegung, Sprachpolizei, Migration, wirtschaftlicher Niedergang oder auch die weit verbreitete Korruption in der politischen Klasse, siehe Causa Graichen in Habecks Wirtschaftsministerium, den Cum Ex Skandal um Bundeskanzler Olaf Scholz, Maskendeals von Ehefrau Söder und fragwürdige Impfstoffgeschäfte, welche Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen über Handy abwickelte.
Auch die Klimakleber fanden Erwähnung. Um diesem Problem Herr zu werden, hatte er eine überzeugend einfache Handlungsempfehlung. Statt diese zu pampern, und mit hautfreundlichen Lösemitteln von der Straße zu entfernen, sollte man sie schlicht kleben lassen und weiträumig umfahren - nach dem Motto: Kleben und kleben lassen!
Werbespots mit Langzeitwirkung
Zwischendurch untermalte Detlev Schönauer sein Programm mit eigenen Liedern und Songs, die er umgetextet hatte und schwungvoll am Keyboard und der Gitarre begleitete. Dabei überraschte er mit zuweilen bissigen – der politischen Atmosphäre in Deutschland geschuldeten – Textzeilen wie „Geh ma Rentner vergiften im Park“ in Anlehnung an Georg Kreislers Lied, der dieses jedoch den Tauben gewidmet hatte.
Selbst Rentner, warf der Künstler auch einen humorigen Blick zurück in die eigene Jugend und das Leben ohne Smartphone, Facebook und Tik Tok. Verblüfft ist er jedoch, dass Werbespots, die vor über vier Jahrzehnten ausgestrahlt wurden, noch immer in seinem Gedächtnis geblieben sind. Wie sich schnell herausstellte, ist er dabei nicht alleine, denn das Publikum konnte jeden kaum angesprochen Werbeslogan spontan vervollständigen. Ob Tillys Palmolive-Spot: «Sie baden gerade Ihre Hände darin», Klementines «Wäscht nicht nur sauber, sondern rein», HB-Männchens «Wer wird denn gleich in die Luft gehen» oder «Wenn einem also Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert».
Insgesamt sorgte Detlev Schönauer zwei Stunden lang für wunderbare Unterhaltung, die von der deutschsprachigen Gemeinde am Balaton, engagiert und gut gelaunt aufgenommen wurde. Fazit: Gerne wieder!
Ausschnitt: Ungarisch ist in vielen Fällen leichter als Deutsch...
Über den Veranstalter:
Diese Veranstaltung wurde von Paersch Services Kft. im Rahmen der Reihe „Impulsvorträge am Balaton“ organisiert. Weitere Termine finden Sie >> hier.
Über die Autorin:
Emily Paersch, Geschäftsführerin der Paersch Services. Kft.