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  • AutorenbildEmily Paersch

Dachbodenschätze als Erinnerungshilfe



Stellen Sie sich vor, Sie wandern durch den Dachboden eines alten Hauses. Es ist der Dachboden Ihres Elternhauses. Dort sind Sie geboren und aufgewachsen. Haben in frühen Kindertagen zwischen verstaubten Kisten und Kästen manches Utensil entdeckt und für Phantasiereisen genutzt. Vaters altes Hemd taugte gut für manche Gespensterszene. Mutters Hüte ließen Sie königliche Hochzeiten feiern.


Auf Dachböden begegnen wir Ausrangiertem und Abgestellten. Alte Schulhefte mit anrührend unsicherer Kinderschrift, Briefe von Freunden, die man längst aus den Augen verloren hat. Haushaltsbücher, die uns an D-Markzeiten erinnern. Ansammlungen alten Krames, die wohl niemandem unbekannt sein dürften.


„Welche seltsame Dinge! Da waren unnütze Blätter, auf denen nur ein paar Worte standen,

ein Spruch mit ausgestochenem Herzen und gemalten Flammen - meine eigenen Schönschreibbücher, ein papierener Handspiegel, Rechnungen, Rezepte, dann unzählige

Blätter mit längst verklungenen Liedern, Briefe mit längst ausgebrannter Liebe, dann waren da Schnitte für Kleider, die jetzt niemand mehr trägt, Rollen Packpapiers, in das nichts mehr gewickelt wird - auch unsere Kinderschulbücher waren da aufbewahrt.“


So schreibt Adalbert Stifter den Fund der Mappe seines Urgroßvaters, die ihn zu einer teils erfundenen, halb wahren Biografie anregte.

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